Ich habe den Bus im Sommer 2020 für knapp 8500€ gekauft und mittlerweile leider gefühlt mehr Geld an Reparaturen ausgegeben, als für das Fahrzeug selbst. Dennoch mag ich den Bus sehr und weil ich ihn einfach brauche, habe ich immer wieder Reparaturen gezahlt. Da es auch viele Kleinigkeiten sind, werde ich nicht alle aufzählen und dies nur Stichartig ausführen.
Reperaturen / Kosten:
-> 08.2020 - Satz Sommerreifen mit Felgen (736€)
-> 10.2020 - Reifenwechsel und Fehlerspeicher auslesen (60€)
-> 06.2021 - Inspektion und HU/AU (480€)
-> 07.2021 - Wasserpumpe fest und Zahnriemenschaden (1500€)
-> 07.2021 - Ölstandsensor und Turbolader-Unterdruckschläuche (200€)
-> 11.2021 - Injektorwartung und Instandsetzung (1850€)
-> 03.2022 - Fahrzeugummeldung nach Umzug (60€)
-> 01.2023 - ABS-Ring vorne links (250€)
-> 02.2023 - Kopfdichtung und Kopf (2800€)
-> 06.2023 - Inspektion und HU/AU (480€)
-> 10.2023 - 2 neue Winterreifen und Achsvermessung (350€)
-> 12.2023 - neuer Anlasser, neuer Zuheizer (578€)
-> 02.2024 - Unterdruckpumpe für Vakuumsysteme (485€)
-> 06.2024 - 4 neue Bremsanlagen, Service, Rostbehandlung (2200€)
-> 07.2024 - neue Starterbatterie (125€)
-> 09.2024 - neuer Luftmassenmesser (120€)
-> 12.2024 - LED Scheinwerfer H4 (110€)
-> 12.2024 - defekte Vorwiderstände (30€)
-> 01.2025 - Inspektion / Service (250€)
Bußgeld:
-> 03.2020 - Templimit in Baustelle überschritten - 16KM zu schnell (30€)
-> 03.2022 - Anhörung Rücklichter erloschene Betriebserlaubis (50€)
Den Schaden an der Wasserpumpe hat der Motor selbst ganz gut überlebt. Ich hatte teilweise schon sehr Angst, dass mir die Ventile aufgesessen sind und ich einen neuen Motor brauche. Auch als später die Injektoren süffig wurden und Kraftstoff in die Ölanlage gelaufen ist hatte ich ein ungutes Gefühl. Die Reparaturen waren sehr zeitaufwendig und kostspielig. Zudem gibt es nur noch selten gute Ersatzteile. Ich habe zum Beispiel im Jahr 2021 insgesamt 8 Wochen meinen Bus nicht gehabt, da er wegen diesen Reparaturen ausgefallen war. In dieser Zeit stand er einsam und alleine auf Werkstattplätzen herum. Ich repariere vieles selbst aber bei diesen Themen war es mir zu heikel, etwas falsch zu machen und den Motor zusätzlich zu belasten.


Wie schon erwähnt hat der Motor das gut überstanden. Allerdings bemerke ich nun doch einen etwas höheren Ölverbrauch als vorher. Also fahre ich den Bus schonender, nicht über 4000 1/min und kontrolliere regelmäßig den Ölstand. Auf 1000km einen halben Liter Öl nachzufüllen ist dabei noch voll im Rahmen. Ich habe immer mind. 2 Liter Öl im Bettkasten dabei, dass ich zur Not auffüllen könnte.
Es gibt "gesunde" Fahrzeuge, die tatsächlich schon definitiv mehr brauchen. Eigentlich sollte ein guter Motor kein Öl verbrauchen und das Öl sollte auch nie schwarz sein. Mein Stiefvater fährt einen Mercedes Limousine Stufenheck irgendwas. Dieser 300PS Motor verbraucht keinen Tropfen Öl. Bei jedem Service läuft die gleiche Menge Öl heraus wie nach Serviceplan eingefüllt wird.
Meine Oma fährt einen VW Bora mit einer 1,6L Maschine. Da ich dieses Auto schon öfters hatte, als der Bus in der Werkstatt war, kenne ich das Auto relativ gut. Bei einem Öl-Check nach 4500 gefahrenen Kilometern, nach dem letzten Service, konnte ich es kaum glauben, was ich gesehen hatte. An dem Ölstab war hellbraunes ÖL! Diese 1,6 L Maschine (Benzin) verbraucht ebenfalls kein Öl. Es sind nicht einmal Rußpartikel im Öl vorhanden. Das lässt auf ein sehr gutes, gesundes und vor allem dichtes System schließen.
Die Kopfdichtung kam für mich auch von heute auf morgen. Gestern noch gefahren, am nächsten Tag zur Arbeit und nach 100 Metern schon Ende der Fahrt. Am Anfang hat das Kühlsystem Meldung gemacht, dass was nicht stimmt. Als ich nachfüllen wollte, bekam ich den Deckel nicht auf. Auch der Monteur aus meiner Werkstatt konnte das System nur mit Gewalt öffnen. Als sich der Deckel bewegte, gab es ein lautes Zischen. Bei genauer Kontrolle und Fehlersuche woher der starke Innendruck kam, stellte sich heraus, dass die Kopfdichtung defekt sein muss und Abgase ins Kühlsystem gelangen. Die Werkstatt hat nun alles auseinander genommen und den Kopf zum Instandsetzer geschickt. Dieser hat den Motorkopf vermessen und nachbearbeitet, dass dieser wieder verwendet werden kann. Mit einer 3mm Dichtung läuft der Bulli wieder einwandfrei.
Wieso ist die Kopfdichtung vor 90 000km bereits defekt?
Der Kopf wurde offenbar schon mal geplant. Dadurch hat sich die Höhe der Brennkammer verändert. Dies führt dazu, dass der Druck minimal höher wird, als erlaubt. Im Normalfall sollte nun eine Kopfdichtung mit min. 2mm Stärke eingebaut werde, um die fehlende Höhe wieder auszugleichen. Dies hat die Werkstatt vom Vorbesitzer allerdings vermasselt und eine 1mm Dichtung verbaut. Somit war der Druck auf Dauer einfach zu hoch und die Kopfdichtung hat bereits bei 86tkm aufgegeben. Diesen Fehler wird vom Fahrzeughalter leider nicht bemerkt, da der Motor genauso läuft wie sonst auch.

Jeder kennt es, dass plötzlich der Halogenscheinwerfer ausfällt. In meinem Fall war mal wieder eine Lampe durchgebrannt. Nun entschied ich mich dazu, dem lästigen Wechseln ein Ende zu setzten und in H4 LEDs zu investieren. Das Ergebnis ist nicht zu vergleichen und absolut überzeugend.


Die Vorwiderstände sitzen im Stoßfänger vorne und regeln die Gebläseeinstellungen. Diese können über die Jahre stark verschleißen, daher sollte man diese regelmäßig prüfen. Mit ca. 20€-30€ auch kein großes Problem.


